Wir stellen uns vor
- Ein Verein als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Tradition und Fortschritt.
- Gründung des Vereins im Jahr 1910 – im Zeitalter von rasanter wirtschaftlicher Entwicklung und bahnbrechender Erfolge der Wissenschaft.
- Seit über 100 Jahren, mit abwechslungsreicher Geschichte im steten Wandel. Politisch als auch fachlich.
Für mehr als 3.000 Menschen hat die Weinsberger Zeit nicht nur neues Wissen gebracht. Ein wichtiger, für viele sogar prägender Abschnitt in ihrem Leben.Mitschüler sind Wegbegleiter für ein kurzes Stück, andere werden Freunde fürs Leben.
Unser Verein
Hier ein Einblick über Generationen
Seit der Gründung der Schule im Jahre 1868 haben mehr als 3.000 junge Menschen in der Weinbauschule Weinsberg etwas über den Obst- und Weinbau gelernt.
Die Weinsberger Zeit hat Ihnen aber nicht nur neues Wissen gebracht. Egal ob Zögling, Schüler oder Meisteranwärter – für die meisten waren die Tage am Fuß der Weibertreu ein wichtiger, für viele sogar der prägende Abschnitt in ihrem Leben. Natürlich sind die heutigen Verhältnisse ganz anders als die Umstände gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als die „Weingärtnersöhne“ aus der näheren Umgebung kamen und doch fast eine Tagreise brauchten, um erstmals die vertraute Heimat zu verlassen.

Repräsentant der Anfangsjahre und Zeitzeuge für die erste, bewegte Hälfte des 20. Jahrhunderts ist Gottlob Halbgewachs, geboren im Jahre 1888.
Statt wie vom Stiefvater gewünscht, Missionar zur werden, besucht er 1907 und 1908 die Weinbauschule in Weinsberg.
Der normalerweise dreijährige Militärdienst schließt sich an, im Frühjahr 1910 wird er vorzeitig als Reservist entlassen. Noch im selben Jahr ist Gottlob Halbgewachs mit dabei, als der Verein der Ehemaligen gegründet wird. Es sind keine guten Zeiten für den Weinbau. Nach dem schlimmen Krankheitsjahr 1906 hat die Peronospora wieder zugeschlagen. Der Rechenschaftsbericht der Weinbauschule vermerkt für 1910 einen Weinertrag von nur 6 hl/ha. Doch es kommt noch schlimmer: im August 1914 beginnt der erste Weltkrieg. Der Reservist Halbgewachs, der in verschiedenen Positionen vor allem als Gutsverwalter an der Mosel gearbeitet hatte, findet sich jetzt unversehens an der Westfront wieder.
1915 kommt er verwundet ins Lazarett und 1916 wird er als Verwalter auf ein Weingut in Mülheim an der Mosel berufen, wo er 1917 seine Pauline heiratet.
Mit einiger Sicherheit hat ihm der Weinbau damit das Leben gerettet. Allerdings bringt der Ausgang des Krieges neues Unglück. Die junge Familie muss das französisch besetzte Moselgebiet verlassen und findet zunächst Unterschlupf in Breuningsweiler, dem Heimatort der Ehefrau. Ein neuer Anfang vor dem Hintergrund von Inflation und Weltwirtschaftskrise ist 1930 die Eröffnung eines „Kolonialwaren- und Milchgeschäftes“ in Stuttgart. Und schon wieder warten die nächsten Schicksalsschläge: im Zweiten Weltkrieg fallen drei seiner 5 Söhne und sein Ladengeschäft wird ausgebombt.
Wieder muss Gottlob Halbgewachs von neuem beginnen. Was ihm bisher geholfen hat, sind seine Kenntnisse und seine Vertrautheit mit praktischer Arbeit. Vom Erdbeeranbau mit Direktvermarktung über Weinausbau und Bienenzucht – es gab keinen Bereich, den er nicht gemeistert hätte. Wichtig war für ihn, dass man das, was man gelernt hat, immer irgendwie gebrauchen kann. Ebenso hielt er Kontakt zu seinen Mitschülern aus der Weinsberger Zeit . Anlässlich seines 70. Geburtstages wurde er im Jahr 1959 vom Verein der Ehemaligen zum Ehrenmitglied ernannt. Gottlob Halbgewachs starb 1975 im Alter von 86 Jahren.
Nach einer zweijährigen Zeit als Kellereiassistent im Schulkeller ging Lindauer zu einer Handelskellerei nach Hamburg. Im Laufe der 1960er Jahre verloren die abfüllenden Weinhandlungen jedoch allmählich ihre Bedeutung – es war Zeit, sich nach etwas anderem umzusehen. Und so wechselte er Ort und Seite – aus dem Hamburger wurde ein Pfälzer und aus dem Kellermeister wurde ein Weinkontrolleur. In diese Zeit fiel die Erarbeitung des neuen Weingesetzes, und knapp nach dessen Inkrafttreten im Jahr 1971 verschlug es Werner Lindauer wieder nach Weinsberg. Dort war er bis zur Pensionierung im Jahre 1995 (von 1987 als deren Leiter) der Qualitätsweinprüfung verpflichtet.
Außerdem kümmerte er sich lange Jahre um die Kassengeschäfte des Ehemaligenvereins.

Ein Vertreter für den Wiederbeginn nach 1949 ist Werner Lindauer.
Aufgewachsen in Enzberg bei Mühlacker, absolvierte Lindauer eine dreijährige Küferlehre und besuchte anschließend von 1954-55 die Weinbauschule. Eigentlich hatte er das Ziel, den elterlichen Küfereibetrieb zu übernehmen.
Seinen Erinnerungen zufolge haben ihn aber die modernen Stahltanks im Keller der Weinbauschule derart beeindruckt, dass er sich eine Rückkehr nach Enzberg nicht mehr vorstellen konnte. Dabei war die Weinbauschulzeit damals alles andere als ein Hotelaufenthalt. Unterkunft und Verpflegung mussten erarbeitet werden, und dies geschah beim Hacken im Weinberg, beim Heumachen oder beim Ausmisten im Stall. Legendär für die 1950er Jahre wurden die Arbeitseinsätze im anstaltseigenen „Kompostwerk“.
Nach einer zweijährigen Zeit als Kellereiassistent im Schulkeller ging Lindauer zu einer Handelskellerei nach Hamburg. Im Laufe der 1960er Jahre verloren die abfüllenden Weinhandlungen jedoch allmählich ihre Bedeutung – es war Zeit, sich nach etwas anderem umzusehen. Und so wechselte er Ort und Seite – aus dem Hamburger wurde ein Pfälzer und aus dem Kellermeister wurde ein Weinkontrolleur. In diese Zeit fiel die Erarbeitung des neuen Weingesetzes, und knapp nach dessen Inkrafttreten im Jahr 1971 verschlug es Werner Lindauer wieder nach Weinsberg. Dort war er bis zur Pensionierung im Jahre 1995 (von 1987 als deren Leiter) der Qualitätsweinprüfung verpflichtet.
Außerdem kümmerte er sich lange Jahre um die Kassengeschäfte des Ehemaligenvereins.