Im Februar 2019 erfolgt die Inbetriebnahme der neuen Verschlussbrennerei. Im Gebäude befindet sich direkt daneben auch ein klassisches Abfindungsbrenngerät. Diese Kombination ist in der Ausbildung in Deutschland einzigartig und bietet im Bereich der Brennereitechnologie eine zukunftssichere Neuaufstellung und eine Innovation für das Bildungsangebot der LVWO Weinsberg. Beide Geräte stammen von der Firma Arnold Holstein, Markdorf, welches für innovative Technologie und zuverlässige Destillationsanlagen bekannt ist.
Kompetenzteam Brennerei Baden-Württemberg
Die neue Ausrüstung bildet die Grundlage für die Arbeiten im Kompetenzteam Brennerei, das sich seit 2017 insbesondere der Themen und Fragestellungen der Klein- und Obstbrenner in Baden-Württemberg annimmt. So stehen neben Fragen zur Brennereitechnologie auch die Themen Marketing und Vermarktung, Betriebswirtschaft und Betriebsübergabe im Fokus. Ein Schwerpunkt bildet auch die Verarbeitung von Obst aus Streuobstwiesen.
Die zukünftigen Schülerinnen und Schüler der Kurse Fachkraft für Brennereiwesen, Brennmeister, Staatlich geprüfte Wirtschafter für Obstbau, Weinküfermeister, Studierende im neuen Bachelor Studiengang Wein-Technologie-Management sowie angehende Weinbautechniker dürfen sich auf eine fundierte, praktische Ausbildung freuen. Insbesondere für künftige Betriebsleiter aus den Meisterkursen bietet die Ausbildung praktische Inhalte zur Führung einer Verschlussbrennerei, welche einen Betrieb im Haupterwerb ermöglicht.
Innovation in technische Ausstattung
Die dampfbeheizte Verschlussbrennerei mit 400 Liter Blasenvolumen, drei einzeln abschaltbaren Verstärkerböden, Röhrendephlegmator, integriertem Kupferkatalysator sowie flexiblem Kühlsystem und moderner Messuhr setzt Maßstäbe. Das nebenstehende Gerät einer klassischen Abfindungsbrennerei mit 150 Liter Blasenvolumen ermöglicht die Ausbildung an den in der Praxis traditionellen vorhandenen Verfahren.
Forschung und Lehre im Brennereiwesen
Für künftige Projekte und Kooperationen ist die LVWO Weinsberg damit im Brennereiwesen bestens vorbereitet. So können auch kleinere Mengen an Maischen auf einem Brenngerät in geeigneter Dimension bearbeitet werden. Dadurch ergeben sich beste Voraussetzungen für die Entwicklung von Produkten auf Streuobstbasis sowie die Prüfung neuer Obstsorten. Künftig können auch Rohstoffe wie zum Beispiel Feigen gebrannt werden, was bislang aufgrund von steuerrechtlichen Gründen nicht möglich war. Darüber hinaus bietet die Verschlussbrennerei die Möglichkeit, Rohstoffe zu verarbeiten, welche in der Abfindungsbrennerei nach wie vor keine Berücksichtigung finden.