Ein Reisebericht von Maximilian Jehle, dem die Teilnahme der Exkursion durch einen Zuschuss vom Verein Ehemaliger Weinsberger ermöglicht wurde.
Am 26. Juli 2023 ging es für die TK 22-24 mit Bus für fünf Tage auf Exkursion in die Champagne. Nach dem Überqueren der Grenze nach Frankreich deckten sich alle in einem für Frankreich typischen Supermarkt mit französischen Spezialitäten ein, die anschließend in einem Weinberg zu einem Mittags-Vesper angerichtet wurden. Die erste Betriebsbesichtigung ließ danach auch nicht lange auf sich warten. Wir Besuchten das Champagnerhaus Champagne G. Tribaut in Hautvillers. Uns wurde die Traubenannahme und eine für die Champagne typische Korbpresse gezeigt. Nach der Kurzen Besichtigung gab es bei einer Verkostung auch die ersten beiden Champagner zu trinken.
Unser Hotel lag mitten in Éperney nahe der Avenue de Champagne, die wir jeden Abend auf dem Weg zum Restaurant und zurück entlang geschlendert sind. Dabei kamen wir jedes Mal an Namen wie Moet & Chandon oder Pol Roger vorbei.
Der zweite Tag begann mit einem Spaziergang durch die Weinberge nahe unserem Hotel. Am Ziel angekommen hatten wir von einem Hügel aus, einen wunderschönen Blick über Éperney. Zurück im Hotel ging es dann zur Besichtigung nahe dem Hotel zu Fuß zum Champagnerhaus Mercier. Dort bekamen wir eine für uns etwas touristische Führung mit Audiogiude, Film und sogar einer Bahnfahrt durch die 30 Meter tiefen und kilometerlangen Gewölbekeller des Hauses. Die Größe dieser riesigen Kelleranlange hat uns alle beeindruckt und war definitiv einen Besuch wert. Wieder zurück am Tageslicht wurde die Führung dann mit einer Champagnerverkostung abgeschlossen.
Nachdem wir wieder ein köstliches Nachmittagsvesper hatten, ging es für uns weiter zum Champagnerhaus Collery in Ay. Hier wurden wir vom Kellermeister persönlich durch den Keller geführt und durften ein paar Champagnergrundweine direkt aus den Fässern und Tanks probieren. Im Anschluss gab es dann noch ein Ratafia Food Pairing. In Ay besichtigten wir auch ein Museum das die Entstehung des Grundgesteins und Landschaftsformen, über die Kultivierung von Reben, das Ernten der Trauben bis hin zur fertigen Flasche Champagner zeigt.
Der dritte Tag fing dann mit der Besichtigung des Champagnerhauses Legras & Haas in Chouilly an, der Eigentümer führte uns durch den Betrieb und zeigte uns den Reifekeller, in dem wir neun verschiedenen Champagner Jahrgänge verkosten durften. Die Highlights dieser Verkostung waren die Jahrgänge 1986 und 1996, die sich für ihr Alter noch nahezu makellos präsentierten. Nach dem mittlerweile schon traditionellen Mittagsvesper, konnten wir sehr spontan noch zwei Champagner beim Champagnerhaus Vazart-Coquart verkosten. Danach kamen wir zum größten Champagner Produzenten in der Champagne: Nicolas Feuillatte. Das Champagnerhaus (oder wohl eher Champagnerdorf) verarbeitet jedes Jahr Trauben von insgesamt 2700 Hektar Weinbergen. Die Besichtigung dieser riesigen Genossenschaft war sehr beeindruckend und zeigte uns bei der Verkostung auch, dass es möglich ist im großen Stil guten Champagner zu produzieren.
Am vierten Tag ging es für uns dann in die Süd-Champagne nach Bar-sur-Seine, wo wir einen Einblick in die Forschungsarbeit der Weinbauabteilung des Französischen Landwirtschaftsministerium bekamen. Wir wurden durch die Weinberge geführt, in denen einige Versuche zur Biodiversität durchgeführt werden. Am Nachmittag kamen wir dann zu unserer letzten Betriebsbesichtigung beim Champagnerhaus Remy Massin & Fils, hier haben wir Einblick in den gesamten Betrieb bekommen, von der Traubenannahme über den Pressraum in den Gärkeller bis hin zum Reifelager der Champagnerflasche. Diese Führung wurde dann mit einer Verkostung von vier Champagnern abgeschlossen.
Und wie sich das für Weinsberger Studierende gehört, hatten wir für jeden Betrieb ein kleines Geschenk mit Weinen vom Staatsweingut Weinsberg dabei, die wir am Ende jeder Besichtigung überreicht haben, um unsere Dankbarkeit auszudrücken.
Zum Abschluss möchte ich mich noch herzlich bei den Mitgliedern des Ehemaligen Vereins bedanken, ohne deren Unterstützung ich nicht an dieser sehr lehrreichen und schönen Exkursion teilnehmen hätte können.
Text und Bilder: Maximilian Jehle